Das Genesis-Projekt, Sebastião Salgados Appell an die Zivilisation, einen Teil des Planeten in seiner Ursprünglichkeit und faszinierenden Diversität zu bewahren, dokumentiert in opulenten Schwarz-Weiß-Fotografien die überwältigende Schönheit und die Artenvielfalt unberührter Flora und Fauna sowie indigener Völker.
Prozent der Landmasse auf der Erde sind immer noch so unberührt wie am Tag der Schöpfung und haben sich in der Erdgeschichte kaum verändert. Innerhalb von acht Jahren unternahm Sebastião Salgado 32 Reisen in diese Gebiete – in kleinen Propellerflugzeugen, zu Fuß, mit dem Schiff, im Faltkanu und im Fesselballon. Er war unterwegs in klimatischen Extremen und unwegsamen Gebieten fernab jeglicher Zivilisation.
Die Ausstellung ist inhaltlich in fünf Kapitel unterteilt: Planet South /Im Süden der Erde zeigt die Galapagosinseln mit Seelöwen, Kormoranen, Pinguinen sowie Wale in der Antarktis und im Südatlantik. In Sanctuaries / Zufluchtsorte bereist Sebastião Salgado isolierte und artenreiche Zonen wie Madagaskar, Sumatra und West-Papua und porträtiert die Bewohner der Mentawaiinseln sowie den Stamm der Korowai. In Africa / Afrika bewegt er sich zwischen Großwild, Dünenwogen, Lava, dem Okavango-Fluss und inmitten des Nomadenvolks der Dinka im Sudan. An den Northern Spaces / Nördliche Welten faszinieren Sebastião Salgado große Rentierherden am Polarkreis, die Kamtschatka-Halbinsel, die zerrissenen Bergmassive Alaskas und die Menschen, vom Eis überkrustet samt ihrer Schlitten, Hunde und Zelte.
Amazonia & Pantanal / Amazonien und Pantanal präsentiert Alligatoren und Jaguare an den Flussläufen des Amazonas, Negro und Juruá sowie das Volk der Zo’é im Dschungel Brasiliens. Erstmals in seiner langjährigen Karriere als Fotograf wendet Sebastião Salgado seinen Blick vom Menschen ab und richtet seinen Fokus verstärkt auf Landschaften sowie die Tier- und Pflanzenwelt. Formal bestechen seine Fotografien durch feine Schattierungen und Grauabstufungen sowie starke Hell-Dunkel-Kontraste. Aufgrund der bewussten, ruhigen Komposition aus klaren Strukturen, Linien und Formen üben seine Bilder eine starke Anziehungskraft aus.Sebastião Salgado, geboren 1944 in Brasilien, gehört zu den sozial engagierten Fotografen in der Tradition der sozialdokumentarischen
Fotografie. Der promovierte Ökonom arbeitete als Verwaltungsangestellter für die International Coffee Organisation (ICO) in London und kam erst spät als Autodidakt zur Fotografie – seit 1973 ist er als Fotojournalist von Paris aus tätig. Salgado dokumentiert in selbst ausgewählten, weltweiten Langzeitprojekten mittels Schwarz-Weiß-Fotografien das Leben der Menschen am unteren Ende der Gesellschaft. Von 1986 bis 1999 widmete er sich hauptsächlich der Dokumentation des Endes des Industriezeitalters sowie der globalen Migration – nicht nur Flüchtlinge und Vertriebene, sondern auch Zuwanderer in den Megastädten der Dritten Welt. Sebastião Salgado, der zunächst in der renommierten Agentur Magnum Mitglied war, verließ diese und vermarktete seine Fotos durch die Agentur Amazonas Images, die er 1994 zusammen mit seiner FrauLélia Wanick Salgado gründete. Seit den 1990er Jahren engagieren sie sich zusammen für ein Umweltprojekt (InstitutoTerra), das sich um die Aufforstung an der brasilianischen Atlantikküste sowie die ökologische Ausbildung der Landwirte kümmert. Der Fotograf wurde mit zahlreichen Fotopreisen ausgezeichnet – unter anderem mit dem Eugene Smith-, dem Hasselblad- und dem Oskar Barnack-Preis. Er lebt und arbeitet in Paris.GENESIS – Sebastiao Salgado
Im KUNSTFOYER, Versicherungskammer Kulturstiftung
Maximilianstr. 53, 80530 München
Tel. 089 / 2160 2626
http://www.versicherungskammer-kulturstiftung.de/kulturstiftung/kunstfoyer/sebasti-o-salgado-genesis/9. Oktober 2015 bis 24. Januar 2016
Täglich 9:00 – 19:00 Uhr , 24./ 25. und 31. Dezember geschlossen
Eintritt fre